Montag, 3. Januar 2011

Welt-Online bringt Bruttolohn und Lohnstückkosten durcheinander

Diesmal verbreitet die Welt Fehlinformationen:


"Die erste Gehaltsabrechnung im neuen Jahr wird für gesetzlich Versicherte eine unangenehme Botschaft bereithalten: Für den Krankenkassenbeitrag wird dann mehr Geld abgezogen als bisher – statt bisher 14,9 Prozent vom Bruttolohn sind es dann 15,5 Prozent. Gutverdiener, die den Maximalbeitrag zahlen, werden dann rund elf Euro mehr für die Krankenversicherung aufwenden. Für die Arbeitgeber bedeutet die Beitragsanhebung rund drei Mrd. Euro zusätzliche Kosten."
- Welt.de, 02.01.2011
So, wie war das nochmal mit dem Bruttolohn? Und was wird vom Bruttolohn genau abgezogen? Genau, der Arbeitnehmeranteil des Krankenkassenbeitrages. Der Arbeitgeberanteil ist zwar Teil der Lohnstückkosten, aber eben nicht teil des Bruttolohnes.

Dann wird noch mit sugestiven Statistiken der Eindruck erweckt als würden Ärzte sich hemmungslos auf Kosten der Beitragszahler bereichern. In einer im Artikel nett integrierten Durchklick-Show werden die Gehaltszuwächse seit 2007 nach Ländern dargestellt.
So stark sind die Honorare für Ärzte insgesamt gestiegen
Zuwachs der Ärztehonorare seit 2007 nach Regionen...
Hamburg24,1 Prozent
......
Westfalen-Lippe15,2 Prozent
......
Nordrhein9,4 Prozent
Schleswig-Holstein7,7 Prozent
......
Baden-Württemberg3,5 Prozent
- Welt.de, 02.01.2011
Als Übung habe ich mir mal angeschaut, wie sich Preise entwickelten, die mit Jährlich 3 Prozent stiegen. Sind in 3 Jahren auch 9.3 Prozent. Und schon wirken die doctores nicht mehr so geldgierig.

Liebe Welt, das üben wir nochmals.

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